Da die Anreise zum PZL mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ein wenig kompliziert war, haben sich Henning und David überlegt die Strecke zu Fuß zurückzulegen. Entfernung von Gießen aus 75km, von Butzbach aus 60km. Wir haben uns vorgenommen die Strecke von Butzbach aus in 2 Tagen zu schaffen. Im Endeffekt sind es dann nicht ganz so viele Kilometer geworden, aber an unsere Grenzen und darüber hinaus hat uns diese Unternehmung geführt.
Weil wir arbeitsbedingt nicht wie zuerst geplant am Donnerstag los kamen, haben wir uns erst am Freitag in aller Früh auf den Weg gemacht. So konnten wir uns es auch sparen ein Zelt mitzunehmen. Allerdings mussten wir dann die Strecke ein wenig kürzen, weil wir bis zum Abendessen (!) auf dem Platz sein wollten. Eigentlich wollten wir den Zug um 6 Uhr Richtung Limburg nehmen, aber der fuhr uns buchstäblich vor der Nase weg, sodass wir erst eine halbe Stunde später losfuhren. Nach Ausstieg im rustikalen Runkel haben wir uns auf den Weg gemacht – immer der Kompassnadel nach. Die ersten Kilometer gingen leicht vom Fuß, schnell waren wir im Laufrhytmus. Ein zweites Frühstück war erst nach ca. 10 km nötig. Mit der Zeit wurden die Beine aber immer schwerer und die Muskeln fingen an zu schmerzen. Ab Kilometer 20 hieß es dann „Mind over Body“ und „Stillstand ist Tod!“, ein Kampf gegen den eigenen Körper. Leider fing es dann auch an zu regnen, was die Sache nicht einfacher gemacht hat.
Obwohl wir gut in der Zeit waren, haben wir uns nach etwas mehr als 25km in Panrod (etwa 15 vom Platz entfernt) entschlossen, die Strecke nicht durchzuziehen. So sind wir einen Teil der Strecke mit dem Bus gefahren und haben uns von Hennetal aus von einem sehr netten Herrn mitnehmen lassen. Eigentlich hatten wir abgemacht, dass er uns nur bis zum nächsten Ort mitnimmt, doch als er hörte, dass wir schon einige Kilometer heute zurück gelegt hatten, hat er uns „aus Anerkennung der bereits zurückgelegten Strecke“ bis zum Platz gefahren. Äußert zuvorkommend! Wir waren ihm sehr dankbar!
Das hatte dann zur Folge, dass wir die allerersten waren die am Platz ankamen. Nicht einmal das Vorkommando war da. Nach einer kurzen Wartezeit kam aber der LKW und wir konnten noch beim zentralen Aufbau helfen. Das Wetter hatte sich auch wieder gebessert. Die 25 km in knapp 6 Stunden waren eine interessante Erfahrung (und wir haben die – vorallem nach dem anstregenden Vorkommando – noch eine Weile in den Knochen gespürt!). Beim Lauf der Verrückten (7. – 9. Juni) gehen wir dann ohne Rucksack die 100 an. Mal sehen, wie weit uns unsere Füße tragen!