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[/vc_column][/vc_row][vc_row margin_bottom=“30″][vc_column][vc_column_text]Der Geschichte nach sprach der Augustiner Mönch Martin Luther diese Worte am 17. April 1521 auf dem Reichstag in Worms, kurz vor seiner Verurteilung. Auch im April 2017 waren diese Worte auf dem gemeinsamen „Luther-Lager“ in den Osterferien zu hören …„[Da] mein Gewissen in den Worten Gottes gefangen ist, ich kann und will nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen.“
Denn wie der Name bereits verrät, stand das gemeinsame Zeltlager des Stamm VI und der Pfadfinderinnen aus Butzbach und Kleinlinden vom 1.-4. April, anlässlich des 500 jährigen Reformation Jubiläums, ganz im Zeichen Luthers und der Reformation. Luther und seinem Wirken wollten in diesen Osterferien circa 40 Heliand-Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf dem Zeltplatz „Nasser Fleck“ bei Hochweisel nachspüren. Vertreten waren Pfadfinder aus der Sippen Zinzendorf (Gießen), Dietrich Bonhoeffer (Langgöns) und Dietrich von Bern (Butzbach) sowie die Pfadfinderinnen aus den Sippen Helen Keller (Butzbach) und Elsa Brändström (Klein Linden). Die Teilnehmenden aus den verschiedenen Sippen trafen sich alle gemeinsam am Samstagmorgen am Ostheimer Bahnhof, wo das Gepäck in bereitstehende Autos verladen wurde und anschließend die kurze Wanderung zum Zeltplatz anstand.Auf dem Platz wurden, bereits ab dem Vorabend, von einigen älteren Pfadfinderinnen und Pfadfindern die ersten Zelte aufgebaut und fleißig gekocht, sodass die Jungs und Mädels bei der Ankunft am „Nassen Fleck“ bereits ein leckeres Mittagessen und schon vorbereitete und teilweise aufgebaute Schlafzelte erwarteten. Nach kurzer Mittagspause und Erkundung des Platzes ging es nach der feierlichen Eröffnung des Lagers direkt an den abschließenden Aufbau der Schlafzelte. Schon nach kurzer Zeit standen auf den Terrassen des Zeltplatzes vier fertige Jurten und eine Wanderkothe, in denen die PfadfinderInnen die nächsten drei Nächte verbringen würden. Der Nachmittag verstrich mit dem Einrichten der Zelte und einigen Spielen zum besseren Kennenlernen. Das Abendprogramm nach dem Abendessen bildete eine ausführliche „Nachtwachen-Ausbildung“, bei der die Jungs und Mädchen in das, unter Pfadfindern verbreitet, spielerische Klauen und Verteidigen der Lagerfahne eingewiesen wurden. Die nächtliche Sicherheit des Lagers und der Lagerfahne war somit nun also gewährleistet und nach dem Abendschluss ging es, bei einsetzender nächtlicher Kühle, schnell in den warmen und gemütlichen Schlafsack.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Schon nach kurzer Zeit standen auf den Terrassen des Zeltplatzes vier fertige Jurten und eine Wanderkothe, in denen die PfadfinderInnen die nächsten drei Nächte verbringen würden. Der Nachmittag verstrich mit dem Einrichten der Zelte und einigen Spielen zum besseren Kennenlernen. Das Abendprogramm nach dem Abendessen bildete eine ausführliche „Nachtwachen-Ausbildung“, bei der die Jungs und Mädchen in das, unter Pfadfindern verbreitet, spielerische Klauen und Verteidigen der Lagerfahne eingewiesen wurden. Die nächtliche Sicherheit des Lagers und der Lagerfahne war somit nun also gewährleistet und nach dem Abendschluss ging es, bei einsetzender nächtlicher Kühle, schnell in den warmen und gemütlichen Schlafsack.
Mit dem morgendlichen Signal der Fanfare begann der erste volle Lagertag. Die morgendliche Kälte und Müdigkeit wurden schnell durch eine spielerische Runde Frühsport vertrieben und nachdem schließlich jeder richtig wach war, traf man sich zur gemeinsamen Morgenandacht mit anschließendem Frühstück. Während die Teilnehmer noch fertig frühstückten, machten sich einige der älteren Pfadfinderinnen und Pfadfinder, bepackt mit Kostümen und Requisiten, bereits eilig auf den Weg in den Wald, um das für den gesamten Tag geplante Gelände-Spiel vorzubereiten. Als die Jungs und Mädels schließlich für einen aufregenden Tag im Wald bereit waren, erreichte plötzlich ein Bote des Kurfürsten von Sachsen die „Stadt Wittenberg“ (für heute wurde der Lagerplatz zur Mittelalterlichen Stadt Wittenberg!) und überbrachte einen „Kurfürstlichen Ausbildungserlass“, nach welchem die Spieler sich in drei Gruppen teilen sollten, um anschließend aufzubrechen und ihre Lehre als Förster, Wirt und Schmied abzuschließen. Im vorbereiteten Waldstück suchten die Spieler nun den jeweiligen Meister oder die Meisterin ihres Faches, um bei diesem durch verschiedene Geschicklichkeits- und Wissensaufgaben ihre Lehre zu beenden. Mit einem Zunftbrief und dem ersten verdienten Geld in der Hand trafen die Gruppen sich schließlich wieder beim „Wirtshaus“, wo sie ein großes Spektakel erwartete. Ein Ablassprediger war in die Gegend gekommen, um den Menschen Ablassbriefe zu verkaufen, die sie vorm Fegefeuer im Jenseits bewahren sollten. Durch seine Reden und Angebote gelang es dem Ablassprediger die Spielern und Spielerinnen davon zu überzeugen Ablassbriefe zu kaufen. Für den Erwerb mussten die Gruppen jedoch ihr ganzes soeben verdientes Geld hergeben. Dies missfiel nicht nur den Spielern und Spielerinnen. Unter den Schaulustigen am „Wirtshaus“ waren auch ein gewisser Augustiner Mönch, der den Ablassbriefhandel anprangerte, und ein Bauer, der forderte sich das Geld mit Gewalt zurück zu holen und so Gerechtigkeit zu üben. Der Mönch, der sich als Martin Luther vorstellte, predigte jedoch von einer friedlichen Reform der Kirche und einer Abschaffung des Ablasshandels. Die Gruppen bat er ihm zu helfen seine 95 Thesen zum Ablasshandel, die ihm entwendet worden waren, wieder zu beschaffen und den wütenden Bauern zu beschwichtigen und von einem friedlichen Weg zu überzeugen. Den restlichen Vormittag verbrachten die Spielerinnen und Spieler nun damit, immer auf der Hut vor herumstreunenden Räubern und Schergen, bei den verschiedenen Charakteren im Waldgebiet, nach den 95 Thesen Luthers zu suchen. Mit Hilfe Luthers, einer Nonne, eines reisenden Gelehrten und der Wirtin gelang es schließlich die 95 Thesen bis zum Mittagessen zu sammeln und außerdem den wütenden Bauern von den wahren, friedlichen Absichten Luthers zu überzeugen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“49939″ img_size=“large“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“49940″ img_size=“large“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Nach einem stärkenden Mittagessen in „Wittenberg“ trat nun der Mönch Martin Luther vor und schlug die gesammelten 95 Thesen an die Kirchentür. Doch noch während Luther über die Zusage der Gnade Gottes predigte, erschien überraschend Kaiser Karl der V. gefolgt von seinen Männern in Wittenberg. Der Kaiser des Römischen Reichs Deutscher Nation hatte von Luthers aufrührerischem Handeln gehört und drohte im Namen des Papstes den Reichsbann über den Mönch zu verhängen, sollte er nicht sein Gesagtes und Geschriebenes zurücknehmen. Luthers weigerte sich jedoch mit den Anfangs genannten Worten seine Ideen und Überzeugungen zu widerrufen. Zu seinem Glück stellte sich jedoch der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen auf seine Seite und erwirkte freies Geleit vom Kaiser. Der von nun an jedoch verfolgte Luther beschwor kurz vor seiner Flucht aus „Wittenberg“ die Spielerinnen und Spieler ihm dabei zu helfen, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen, sodass jeder Mensch das Wort Gottes vernehmen könne, um sich von der Wahrheit seiner Worte zu überzeugen.
Die drei Gruppen folgten nun also Luther zurück in das Waldstück vom Vormittag, wo dieser sich unter dem Schutz des Kurfürsten in der „Wartburg“ versteckt hielt. Um bei der Übersetzung der Bibel zu helfen, erhielten die Spielerinne und Spieler von Luther verschiedene Bibelstellen auf Latein und Altgriechisch, deren Inhalt sie mit Hilfe der verschiedenen Charaktere enträtseln mussten. Als schließlich bekannt wurde, dass die Soldaten des Kaisers eine Ergreifung Luthers vorbereiteten mussten sich die drei Gruppen zur Verteidigung der Wartburg zusammenschließen. Gemeinsam gelang es Luther zu beschützen und die verschiedenen Bibelstellen zu übersetzen. Als man gemeinsam nach „Wittenberg“ zurückkehrte, wurden Luther und der Kurfürst allerdings dort doch noch hinterhältig von den Soldaten des Kaisers ergriffen. Im letzten Moment rette jedoch der Druckermeister, der das erste Exemplar der übersetzten Bibel brachte, Luther vor der Abführung. Als die Soldaten zum ersten Mal die Worte Gottes aus der Bibel, vorgelesen in Deutsch, hörten, waren sie davon so ergriffen, dass sie sich von Luthers Idee der Reformation überzeugen liesen, woraufhin Luther und der Kurfürst gehen durften. Somit war der Beginn für Reformation gelegt und das Geländespiel beendet.
Nach dem anstrengenden und actionreichen Tag folgte nach dem Abendessen noch ein lockerer Angebotsabend, bei dem für jedes Gemüt passendes Programm geboten wurde. Am Feuer konnte gemütlich gesungen oder Karten gespielt werden. Wer noch nicht müde genug war konnte noch eine Runde „Banner“ spielen oder etwas entspannter eine Partie Wikingerschach bestreiten.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Der Montag wurde nach Aufstehen und Frühstück mit einem gemeinsamen Gottesdienst begonnen, in dem die Geschehnisse aus dem Geländespiel vom Vortag noch einmal aufgegriffen und die Botschaft Luthers verdeutlicht wurde. Anschließend stand Sport auf dem Programmpunkt und da sich vor dem Mittagessen die Sonne mit einiger Kraft blicken lies, wurde eine rasche „Showerhour“ eingeschoben. Auch wenn dass Wasser eisig war (dass es auch warmes Wasser gab fanden einige Glückspilze erst gegen Ende der Duschzeit heraus…), waren doch alle froh über die Erfrischung, zumindest NACH dem Duschen. Nachmittags stand dann die Ausbildung in Pfadfindertechniken auf dem Programm. Während die Jüngeren die grundlegenden Fähigkeiten in zum Beispiel Feuermachen, Naturkunde oder Orientierung mit Karte und Kompass erlernten, durften sich die bereits etwas älteren Teilnehmer in einem kleinen Überlebenstraining versuchen. Bei dem musste sich unteranderem selbständig, ohne Kompass orientiert und ein Unterschlupf für die Nacht mit Feuer errichtet werden.
An diese Ausbildungseinheit schloss sich dann vor dem festlichen Abschlussabend noch eine Einheit „IGs“ (Interessensgruppen) an, in denen sich kreativ, handwerklich oder geschicklich betätigt werden konnte. Im Sinne des Lagerthemas konnten in den Workshops mittelalterliche Tätigkeiten ausprobiert werden, wie beispielsweiße Bogenschießen, eigene Lederbeutel basteln, Drucken und Kalligrafie mit Stempeln und Schreibfedern oder das Gießen selbstgemachter Kerzen.
Das Highlight des Tages bildete jedoch der Abschlussabend, der mit einem üppigen Drei-Gänge-Menü gefeiert wurde. Schon den ganzen Nachmittag über hatte die Küche an der Zubereitung der Speisen gearbeitet. Nach einigen auf den Abend einstimmenden Liedern gab es als ersten Gang, eine ausgezeichnete Lauchcremesuppe. Als Hauptspeise folgte kurze Zeit später ein, vor dem Versammlungszelt aufgebautes, „Döner-Menü“ an dem jeder sich einen Döner nach individuellen Wünschen zusammenstellen lassen konnte. Gekrönt wurde das Essen schließlich von einem Nachtisch aus gefrorenen Himbeeren, Sahnecreme und Baiserstückchen. Nach dem Abendschluss gab es dann für alle, die noch nicht müde genug für den Schlafsack waren, die Möglichkeit ein Tässchen Tschai, der selbstverständlich noch auf Pfadfinderart „beschworen“ wurde, am Lagerfeuer zu genießen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Schließlich ging es dann jedoch auch für die letzten Tschai-Trinker ins Bett, denn für den nächsten Tag wurden noch einmal alle Kräfte gebraucht. Gemeinsam wurde das Lager nämlich am Dienstagmorgen abgebaut und die Zelte und das Material wieder in den Transportkisten verstaut. Während eine kleine Gruppe noch die Rückfahrt des Materials organisierte, ging es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem gemeinsamen Schließen des Lagers direkt Richtung Bahnhof, um von dort nach 4 erlebnisreichen Tagen die Heimfahrt anzutreten.
Wir freuen uns auf ein gelungenes Lager zurückblicken zu können und wir bedanken uns beim Dekanat Gießen, das unser „Luther-Lager“ im Rahmen des Reformations-Jubiläumsjahres mit einem finanziellen Zuschuss unterstützt hat![/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]